Du verbringst deinen Sommer damit, faszinierende Natur, atemberaubende Landschaften, unberührte Strände, vielseitige Gegenden zu erkunden und inspirierende Menschen zu treffen. Alles mit deinem Campervan, deinem treuen Begleiter, der dir Unabhängigkeit und Freiheit bietet. Doch wie wäre es mit einer Entdeckungsreise während der kältesten Jahreszeit, dem Winter?
Wenn du mit deinem geliebten Wohnmobil mehr Zeit unterwegs verbringen möchtest, bist du bei uns genau richtig. Aber auch wenn du mit deinen letzten Fahrten uneingeschränkt zufrieden warst und dein Wohnmobil für die kühlere Zeit an einem sicheren Ort abstellen möchtest, haben wir gute Ratschläge für dich.
1. Schutz von außen und innen
Als erstes ist beim Wintercamping der Außen- und Innenschutz zu beachten. Die Investition in eine maßgeschneiderte Abdeckung für dein Wohnmobil und die klimatischen Bedingungen lohnt sich. Eine solche Abdeckung sollte Riemen für einen festen Halt am Wohnmobil und Reißverschlussöffnungen für einen reibungslosen Einstieg auf Campingplätzen bieten.
Eine einfache Alternative ist eine Plastikplane, die du über dein Wohnmobil legen kannst. Hier ist jedoch die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie weggeweht wird und Schaden an den Außenflächen verursacht.
Durch das Verschließen aller Öffnungen verhinderst du Wasserschäden im Inneren deines Wohnmobils. Dadurch vermeidest du auch, dass Nagetiere wie Eichhörnchen und Mäuse in deinem wertvollen Fahrzeug auf Erkundungstour gehen! Falls du der Meinung bist, dass dies nicht ausreicht, um diese lästigen Tiere draußen zu halten, denke auch an Folgendes:
– Entferne alle Lebensmittel aus den Schränken, den Schubladen, dem Kühl- und Gefrierschrank.
– Reinige alle Oberflächen wie Böden, Arbeitsplatten und Schränke sorgfältig.
– Stelle Mausefallen in und um dein Wohnmobil auf.
– Schließe die Kabeldurchführung zur Steckdose dicht ab.
– Stopfe das Auspuffrohr mit Stahlwolle aus.
Wenn du mit deinem Fahrzeug einen Wintercamping-Roadtrip planst, können gesalzene Straßen deinen Tag retten. Sie sind im Grund dein Ritter in glänzender Rüstung! Allerdings schädigt Streusalz den Unterboden und infolge dessen kann Spritzwasser eindringen. Wasche den Unterboden und alle Außenflächen nach jeder Fahrt auf gesalzenen Straßen mit Wasser.
Wahrscheinlich kennst du das von früheren Winterfahrten: Kondenswasser an den Fenstern. Um eine gute Luftqualität im Innenraum zu gewährleisten und Fahrzeugschäden zu vermeiden, ist eine ausreichende Belüftung unerlässlich.
Beim Aufheizen des Fahrzeugs sollte die Heizung auf höchste Stufe eingestellt werden. Öffne auch die Dachstauschränke, Gardinen und Jalousien. Das gewährleistet eine optimale Belüftung. Hebe morgens alle Kissen hoch, lüfte die Aufbewahrungsboxen und trockne alle feuchten Stellen, um Schimmelbildung zu vermeiden.
2. Leere alle Wassersysteme
Wenn du dein Wohnmobil über den Winter einlagern möchtest, ist dieser Schritt besonders wichtig! Du musst alle Systeme lokalisieren, die Wasser enthalten, wie z. B. dein Sanitärsystem, Abwassertanks, Frischwassertanks und Leitungen.
Lasse das Wasser ab und gib Frostschutzmittel in das gesamte Wassersystem. Wenn du das selbst tun möchtest, sieh im Handbuch deines Campers nach, um Anweisungen zum Entleeren des Wassersystems zu erhalten. Du kannst diesen Service aber auch in einer auf Wohnmobile spezialisierten Werkstatt durchführen lassen.
Profi-Tipp: Wenn du diesen Schritt auslässt, können die Leitungen deines Wassersystems beschädigt werden, wenn das Restwasser gefriert.
3. Bereite die Reifen vor
Eines der wichtigsten Teile deines Wohnmobils, die Reifen, können leicht vergessen werden. Sie halten deinen Camper am Laufen. Leider sind sie anfällig für Schäden durch UV-Strahlung, weshalb du die Reifen konservieren solltest, indem du sie abdeckst. Es kann sein, dass die Abdeckung für dein Wohnmobil nicht ausreicht, um auch die Räder zu schützen.
Stelle außerdem sicher, dass der Luftdruck der Reifen mit den Angaben an den Seitenwänden übereinstimmt. Während der Einlagerung kann es vorkommen, dass Reifen Luft verlieren. Pumpe sie bei Bedarf wieder auf, wenn du deine nächste Reise antreten möchtest.
Wenn dein Entdeckergeist im Winter unersättlich ist, solltest du Schneeketten bereithalten, die du bei Bedarf auf deine Reifen aufziehen kannst. So wird dein Sommercamper zu einem Wintercamper.
4. Bewahre die Batterien sicher auf
Du hast bereits dafür gesorgt, dass Nagetiere deinen Camper nicht als neuen Wohnsitz in Beschlag nehmen und Kabel durchbeißen. Das ist wichtig! Genauso, wenn nicht sogar noch wichtiger, ist es, dass du dich um die Batterien kümmerst, die Energiequelle für diese Kabel. Sie können bei Temperaturen unter Null beschädigt werden. Um das zu verhindern, sollten die Batterien aus dem Camper herausgenommen und an einem kühlen Ort aufbewahrt werden.
Profi-Tipp: Wenn du die Batterien voll geladen hältst, kannst du den Gefrierprozess verlangsamen. Überprüfe im Zweifelsfall die Batterielebensdauer alle 4 bis 6 Wochen mit einem Voltmeter und lade sie bei Bedarf auf, um die volle Ladung beizubehalten.
5. Kümmere dich um die Wohnmobilflüssigkeiten
Ähnlich wie die Räder ist der Kraftstoff wie Brot und Butter für den Motor, kümmere dich also darum! Gib einen Kraftstoffstabilisator in den Tank. Dadurch wird verhindert, dass der überschüssige Kraftstoff mit der Zeit schlecht wird. Befolge dabei die Anweisungen auf der Verpackung und fülle dann den Rest des Tanks mit Kraftstoff. Starte anschließend den Motor und Generator, damit sich der Stabilisator im Kraftstoffsystem ausbreiten kann.
Erwäge, vor der Einlagerung das Öl und den Ölfilter im Motor und Generator zu wechseln. Altöl sammelt im Laufe der Zeit Säure an, die zu Korrosion und damit zur Beschädigung von Leitungen und Armaturen führen kann.
6. Wintercamping auf einem Campingplatz
Nach einer erlebnisreichen Fahrt mit vielen Schneeflocken möchtest du deinen Stellplatz einrichten. Für einen reibungslosen Ablauf haben wir eine Liste mit ein paar Dingen zusammengestellt, die du beachten solltest.
Tipp | Zweck |
Parke das Fahrzeug auf einer ebenen und glatten Fläche und löse die Handbremse. | Dadurch wird das Reisemobil vor Wegrollen und Festfrieren der Handbremse geschützt. |
Sorge dafür, dass Wasserdampf vom Kochen, von Kleidung und vom Atmen leicht entweichen kann. | Verhindert Kondensation an Fenstern, die Sehbehinderungen verursacht. |
Eine Mahlzeit zuzubereiten, die dich in der frostigen Kälte innerlich wärmt, ist großartig! Verwende im Winter zum Kochen Propan und kein Butan. Bewahre große Mengen im Gasflaschenlager auf. | Butan hat einen höheren Gefrierpunkt und vergast im Gegensatz zu Propan nicht. |
Trinke deine Dosen und Flaschen leer. | Vermeidet Ärger, da sie sonst im unbeheizten Fahrzeug einfrieren würden. |
Halte Metallhähne in einem ungeheizten Fahrzeug offen. Denke daran, den Wasserhahn sowohl in der Position „Kaltwasser“ als auch in der Position „Heißwasser“ zu öffnen und in einer dieser Positionen zu belassen. | Hält die Geräte intakt. |
Verlege Stromkabel niemals direkt auf dem Boden. | Schützt Kabel, die sonst am Boden festfrieren und durch Schneeräumfahrzeuge beschädigt werden können. |
Entferne morgens Schnee und Eis vom Außen- und Vorzelt und halte den Abzug an der Seitenwand frei. | Verhindert Schäden an der Markise und an der Außenseite. |
7. Genieße die Fahrt und die Ruhe
Du bist bereit, loszufahren! Wintercamping kann so einfach sein und jetzt weißt du, wie es geht.
Worauf wartest du noch? Fahre mit deinem Wohnmobil oder einem gemieteten Camper von uns zum Wintercamping und erlebe die Freiheit, die schöne Winterwelt da draußen zu erkunden. Entdecke dein Narnia mit einem gut geschützten Wohnmobil, in deiner Geschwindigkeit und auf deine eigene Weise. Oder lasse dein Wohnmobil überwintern, um es in der wärmeren und sonnigeren Jahreszeit wieder hervorzuholen. Es ist deine Entscheidung.
Wir können es kaum erwarten, die erstaunlichen Abenteuer zu sehen, die du im Winter erleben wirst. Wenn du nun Tipps zum Beladen deines Wohnmobils wünschst, lies unbedingt auch diesen Leitfaden.
Über den/die AutorIn
Sabrina Riechers